Freitag, 28. November 2014
Sport-Experten des Vatikans hatten anfangs an einen Scherz geglaubt: Die Fifa, oberste Familieninstanz im organisierten Fußball, auch Ofof genannt, hat eine Ethikkommission zusammengestellt. Das ist so, wie wenn Luzifer seine Erzschurken zusammenriefe, um herauszukriegen, ob Höllenqualen gegen die vierte Genfer Konvention verstoßen.
Doch weit gefehlt. Unter den strengen Augen von Michael Garcia und Hans-Joachim Eckert, zwei unbestechlichen Paten im Vorstand der Fifa, sind ein Haufen wackerer Fifa-Fans angetreten, etwaige Unregelmäßigkeiten bei der WM-Vergabe 2018 und 2022 an Rußland und Katar zu ermitteln. Sie haben bis zum Umfallen alle Zeugen des Vorgangs peinlich verhört. Doch es bleibt dabei: Alles war in Ordnung. Joseph „Sepp“ Blatter, der oberste Fußballheilige, ist zufrieden mit seinen Erzengeln.
Es konnte auch nicht anders kommen. Beispielsweise ist Katar von je her eine Sportnation gewesen. Scheichs werden mit Staffelstab, Spielball und Boxhandschuhen im Gepäck geboren. Nach ihrem 3. Geburtstag halten sie ihre Untertanen an, täglich einen Ultra-Triathlon zu absolvieren, bevor sie zum Training gehen.
Das Land selber bietet gute Bedingungen für Sportgroßereignisse: 20 Grad Durchschnittstemperatur, Tag und Nacht, viel Sand für Sprunggruben und Beach-Volleyball und ein gut ausgebautes Tartanbahn-Netz für den öffentlichen Nahverkehr. Kein Wunder, daß endlich mal eine Leichtathletik-WM über Ölquellen stattfindet. Dagegen konnte Mitbewerber USA, eigentlich ein Leichtathletikzwerg, nichts ausrichten. Der amerikanische Leichtathletikverband („USA Track & Field“, USATF) hat die Sache jetzt der obersten Heeresleitung übergeben.
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