Archiv für den Monat Mai 2015

„Sepp“ erklärt den Vereinigten Staaten vorsichtshalber den Krieg

Sonntag, 31. Mai 2015

Nach seiner Wiederwahl ist Joseph „Sepp“ Blatter, der Pate der FIFA, wieder obenauf. Damit aufmüpfige Widersacher wie das FBI nicht wieder Dummheiten machen und weite Teile des Vorstandes wegen angeblicher Korruption verhaften, erklärt der „Sepp“ den Vereinigten Staaten vorsichtshalber den Krieg. In den 209 Mitgliedstaaten des Verbandes werden schußsichere Stürmer für den F-Day vor Coney Island bei Brooklyn rekrutiert.

Dann schmeißt er die UEFA aus der FIFA und läßt sich von Franz, dem Kaiser, heiligsprechen. Auf einer fast in der gesamten Milchstraße zu empfangenen Aufzeichnung einer Pressekonferenz sagte Blatter: „Ich vergebe jedem.“ Dann fuhr er vorübergehend in den Fußball-Himmel auf.

Trotzdem ist er zurzeit die bestgehaßte Person auf dem Planeten neben Attila, Stalin und Dieter Bohlen. Die Leitmedien in der Fußballwelt, allen voran die Satirezeitung „Bild“, sagen ihm ein schlimmes Ende in der Hölle voraus. Wenn man den Fortschritt in der Medizin und bei der Korruptionsbekämpfung einrechnet, wir Sepp Blatter erst 2055 aus Altersgründen nicht mehr zu Wahl antreten. Dann redet längst kein Mensch mehr von seinen Widersachern Michel Platini und Jesus von Nazareth.

Vorwürfe gegen die Fifa: Fans glaubten schon an die Wiederkunft des Herrn

Donnerstag, 28. Mai 2015

Das hat die Fifa nun davon: Weil sie dem Fußballzwerg USA keine Weltmeisterschaft verkauft hat, sondern Großmächten wie Katar, kommt jetzt aus den Staaten die Retourkutsche. Die ungeheuerliche Behauptung der Chefanklägerin Loretta Lynch, die aber nichts mit der gleichnamigen Justiz zu tun hat: Bestechung im Umfeld von Joseph „Sepp“ Blatter. Hat die sie noch alle?

Ermittler nehmen sieben Funktionäre, darunter zwei Vize-Präsidenten fest. In der Zentrale werden wegen der WM-Vergabe irgendwelche Dokumente beschlagnahmt. Die Fußballfans hatten einen Moment den Atem angehalten: Sind Außerirdische gelandet? Steht die Wiederkunft des Herrn ins Haus? Zahlen Konzerne etwa wieder Steuern? Noch Ungeheuerlicheres ist nicht vorstellbar.

Doch die Schrecksekunde war nach etwa einer Sekunde vorbei. Der Sepp hat alle beruhigt. Die Fifa mache weiter wie gewohnt, und er werde auch künftig – unbestechlich und fair – die Fußballweltweisterschaften an die Meistbietenden versteigern. Auch versprach er, eine rückhaltlose Zusammenarbeit mit den ermittelnden Behörden. Dazu reiche das Betriebsvermögen der Fifa locker aus. Damit steht einer lückenlosen Aufklärung der Vorwürfe nichts entgegen – wie immer.

Was, wenn schwule Frauen lesbische Männer heiraten wollen?

Donnerstag, 28. Mai 2015

Jetzt auch noch die erzkatholischen Iren. Sind die irre? Die haben ja gesagt zur sogenannten Homosexuellen-Ehe. Nun diskutieren sogar deutsche Christdemokraten (CDU) über das heikle Thema. Dabei ist begrifflich noch einiges unklar. Was ist mit schwulen Frauen, die lesbische Männer heiraten wollen? Gehören die auch dazu? Und was ist mit den Heterosexuellen?

Gerade die Frage der Heterosexualität ist nicht genügend ausdiskutiert. Was ist mit heterosexuellen Männern, die sich in der Freizeit homosexuell geben und sich als Frauen verstehen, die gerne wie Männer rumlaufen? Man darf sich gar nicht ausmalen, wenn die auf heterosexuelle Frauen treffen, die beruflich homosexuell sein müssen, aber nicht lesbisch. Eine fragliche Gemengelage entsteht besonders, wenn besagte Frauen sich als Frauen fühlen und immer die Hosen anhaben müssen.

Einige der wenigen Fragen die in diesem Zusammenhang noch nicht gestellt worden sind, lautet so: Dürfen diese Leute mit ihren Haustieren eine Ehe eingehen, wenn die Haustiere sich zu Transvestiten hingezogen fühlen, die mit einer Geschlechtsumwandlung liebäugeln? Und was, wenn die Katze früher mal ein Kater war. Schwere ethische Probleme kommen auf die Eltern zu, wenn die Kleinen aus dem Gröbsten raus sind: In den Zoo? In den Kindergarten? Oder zum Privatfernsehen? Das führt zu neuen Diskriminierungsproblemen.

EVG-Rädelsführerin fordert Ungeheuerliches und gebraucht ein diabolisches Wort

Mittwoch, 27. Mai 2015

Alle Welt hat die Nase voll. Das liest man auch immer wieder in Satiremagazinen wir „Bildzeitung“, „Focus“ oder „Bäckerblume“. Aufgebrachte Bürger meinen, die Bahngewerkschaften seien eine Ausgeburt des Teufels. Das könnte ein guter Grund sein zu vermuten, daß sie nicht ganz falsch liegen. Wenn Günter Grass noch lebte, würde er uns mit einem Gedicht aufrütteln: Der Weselsky.

Doch die dämonische Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) beherrscht die Schlagzeilen. Jetzt auch noch die linke Hand des Teufels, die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Sie wollen das Land ins Mittelalter zurückstreiken. Analysten mit Inquisitionserfahrung fordern bereits, ein Expeditionskorps zu rekrutieren, um alle Gewerkschafter bei peinlichen Verhören zu entlarven und aus dem Land zu jagen.

Denn beispielsweise eine gewisse Regina Rusch-Ziemba, eine Rädelsführerin der EVG, fordert Ungeheuerliches, etwas, was Exorzisten des Vatikans ihr noch austreiben müssen. Die fordert mehr Geld, und zwar sechs Prozent und auch noch eine – jetzt kommt das diabolische Wort: „soziale“ Komponente bei der Lohnerhöhung in Form eines Zuschlages von 150 Euro. Das kommt einer Enteignung der Arbeitgeber gleich.

Reals neuer Trainer muß ein Impulsprotokoll führen, das abends abgefragt wird

Dienstag, 26. Mai 2015

Florentino Pérez, der Präsident des Fußballvereins „Real Madrid“ gilt als einer der anspruchsvollsten und mächtigsten Männer der der Welt, noch vor Angela Merkel. Das hat er wieder bewiesen, als der seinen Trainer Carlo Ancelotti vor die Tür gesetzt hat, weil „Real Madrid“ sage und schreibe ein Jahr keinen wichtigen Titel mehr geholt hat außer beim Wettbewerb des Madrider Kleingärtnervereins um den gepflegtesten Rasen in der Hauptstadt.

Dieser Pérez hat behauptet, daß der Verein jetzt besonders viele Impulse braucht, weil Erzrivale FC Barcelona offenbar so viel davon hat, daß er alle Pokale abräumen kann. Als Impulsgeber wird auch der Ex-Dortmunder Trainer Jürgen Klopp gehandelt. Er hat schon den Volkshochschulkurs  „Klassische und relativistische Mechanik“ belegt, um die nötigen Impulse zu berechnen, die dem Pérez so vorschweben.

Nun hat der Florentino, der weder eine Vorliebe für Gebäck hat noch aus Florenz stammt, schon angedroht, daß er den Neuen aufs Genaueste beobachten würde. Dabei stehen natürlich Impulse im Mittelpunkt. Wann gibt der dann 10. Trainer von Pérez Gnaden einen Impuls ab? Schon morgens vorm Frühstück im Bad? Auf dem Klo? Oder erst auf dem Weg zu Arbeit? Gerüchte gehen um, daß der Neue ein peinlich genaues Impulsprotokoll führen muß, das abends abgefragt wird.

Am besten ist, man läßt sich eingipsen

Montag, 25. Mai 2015

Unser großer Bruder paßt auf uns auf. Auch die NSA, ob wir uns verplappern. Wir brauchen also keine Sorgen zu haben. Trotzdem springen uns noch die Autoversicherer zur Seite und offenbaren, künftig unseren Fahrstil überwachen zu wollen. Wir atmen auf. Na, endlich!

Künftig sollen Raser und andere Risikogruppen wie Schattenparker oder Fahrradfahrer-Versteher höhere Beiträge zahlen. Doch wie machen das diese Teufelskerle von den Versicherungen nur, uns ständig im Auge zu behalten? Lauern Sie hinterm Gebüsch und stoppen, mit welchem Tempo wir hin und herfahren? Wahrscheinlich lassen sie von Google im Sekundentakt die ganze Welt scannen und können so ein genaues Bewegungsprofil von rollenden Gegenständen auf diesem Planeten erstellen.

Da gilt es künftig, das Tarifsystem der Versicherer genau zu studieren. Wofür gibt’s Bonuspunkte? Gewiefte Tarifkenner schlagen vor, erst gar nicht mehr ins Auto zu steigen. Noch günstigere Tarife sollen sich erzielen lassen, wenn man sich bis zum Ableben in ein Bett eingipsen läßt und von künstlicher Ernährung lebt. Dann kann man auch nicht mehr beim Rauchen erwischt werden.

Gegen Winkelfleisch helfen salzsäurehaltige Badezusätze oder ein Steinbruch

Mittwoch, 6. Mai 2015

Viele stellen sich unter Problemzone gleich die ehemalige Ostzone vor oder die Golanhöhen. Doch welterfahrene Ratgeber belehren uns, daß eine Problemzone viel näher liege, sozusagen vor der Haustür, nämlich am eigenen Körper. Zum Beispiel am Bauch oder bei Frauen gerne an den Oberarmen. Das nennt man auch „Winkelfleisch“, was sehr häßlich klingt und deshalb weg muß.

Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln ist Fachmann für überzähliges Fleisch. Er sagt, daß es ein ziemlicher Unsinn sei, Körperregionen gezielt anzusprechen, zum Beispiel mit sogenannten Sit-ups. Das liege zum einen auch daran, daß Körperregionen im allgemeinen schlecht hören können und vor allem aber, daß Fett immer zuerst dort schmelze, wo es leicht abrufbar sei wie an den nicht ganz so schwerhörigen Oberschenkeln.

Doch was tun bei den fast tauben „Speicherfetten“. Hörgerät? Schleifstein? Oder gar ein gezielter Dynamiteinsatz?  Der Professor winkt ab. Das sei nicht nötig. Man könne auch ohne schweres Gerät was machen. Eine ausgewogene Ganzkörperanwendung sei der richtige Weg. Er empfiehlt salzsäurehaltige Badezusätze oder Arbeitsplatzwechsel in einen Steinbruch.

Auf dem Ätna sind Kalorien und Körperfett mit Feuer und Flamme dabei

Montag, 4. Mai 2015

Der moderne Mensch ist vielfach überfordert. Auf ihn kommen Fragen zu wie „Muss man fettige Haut öfter waschen als trockenen Rotwein?“ Oder gar: „Verbrennt Körperfett mit derselben Temperatur wie Braunkohle?“ Doch wir sind nicht allein, uns zur Seite stehen Ratgeber. Bei althergebrachten Medien wie Funk und Presse entfallen auf jeden Nutzer zwei, im Internet das Zehnfache.

Unbedarfte Fettleiber meinen, häufiges Waschen würde die Fettschicht entfernen. Das stimmt natürlich nicht, wie uns Professor Torsten Zuberbier, Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF), mitteilen muß. Er sagt, wir brauchen Produkte, ganz viele Produkte. Darin dürften aber keine komedogenen Stoffe enthalten sein. Die schaden allerdings nur Fettklöpsen mit großem Latinum.

Im Frühjahr kommt noch erschwerend hinzu, daß wir längs nicht mehr alles essen dürfen wie im Winter, wo lange Mäntel das Schlimmste verdeckt haben. Wir sollten jedenfalls zusehen, daß wir unbedingt Kalorien verbrennen, raten alle Ratgeber. Zum Beispiel beim Frühjahrsputz. Um wirkungsvoll vorzugehen, sollte man Reinigungsmittel und Schrubber weglassen. Kniebeugen dabei machen hilft, zwischendurch ein Halbmarathon wesentlich mehr. Richtig abnehmen würde man beispielsweise bei einer Expedition auf den Ätna. Dort wären Kalorien und Körperfett mit Feuer und Flamme dabei.

Tausendfüßler sucht Standbein: Da springt die Kasse ein

Freitag, 1. Mai 2015

Die Meinungen gehen in diesem Fall auseinander: Ab wann fällt anderen auf, wenn irgend etwas an einem anders ist. Traditionsgemäß fällt Krankenkassen sehr wenig auf. Deswegen zahlen sie auch nicht, wenn man Auffälliges bespielsweise vom Chirurgen entfernen lassen möchte wie überzählige Beine, Augen oder sogar Geschlechtsteile.

Deswegen müssen sich immer wieder Gerichte mit der Frage beschäftigen, wie viel man dem Einzelnen zumuten darf, ab wann er leidet. Wer überhaupt keine Haare hat, dafür gibt es auch ein Fachwort, gehört nicht dazu. So hat es das Bundessozialgericht in Kassel entschieden. Offenbar ist eine Glatze nur für den Glatzenträger sichtbar. In Kassel sieht man ihn behaart. Ein Phänomen, das vor allem die Ethnologen interessieren dürfte.

Gerichtssprecherin Claudia Widmaier erklärt das sehr genau. Auf keinen Fall ist jemand entstellt, wenn er etwa einen sechsten Finger hat, einen siebten Sinn oder eine Acht im Vorderrad. Erst wenn jemand im Vorbeigehen Neugier auslöst, angestarrt wird und deshalb zu vereinsamen droht, kann die Krankenkasse einspringen und sein Talent auf Jahrmärkten oder im Fernsehen vermarkten, zum Beispiel für Dokus wie „Zweiköpfiger sucht Einzelgängerin“ oder „Tausendfüßler sucht Standbein“.